Daniel Josefsohns unvergessene Fotokunst in München – ein Hommage an den Moment

Admin User
2 Min.
Schwarz-weiß-Bild von Skulpturen.

Daniel Josefsohns unvergessene Fotokunst in München – ein Hommage an den Moment

Im Münchner Kunstverein ist derzeit die posthum kuratierte Ausstellung "Unseen" zu sehen, die dem Werk des stilprägenden Fotografen Daniel Josefsohn (1961–2016) gewidmet ist. Unter der Leitung von Ingo Taubhorn präsentiert die Schau 81 Fotografien, die Josefsohns einzigartiges Gespür für die sorglose und berechtigte Naivität seiner Protagonist:innen eindrucksvoll dokumentieren. Noch bis zum 18. Oktober 2022 ist die Ausstellung zu besichtigen.

Josefsohn, Sohn jüdischer Eltern, war vor allem für seine lebensbejahenden Selbstporträts bekannt. Sein Werk, das unter anderem Magazinaufnahmen für Tempo, Jetzt, SZ-Magazin und Zeit Magazin umfasste, verzichtete bewusst auf die Kommerzialität der Werbefotografie. Stattdessen fing er den Moment ein – seine Motive lebten im Hier und Jetzt, frei von Zwängen.

Parallel dazu zeigt die Galerie ep.contemporary bis zum 18. Oktober 2023 die Ausstellung "Show Your Darling V", an der 38 Fotograf:innen mit je einem Werk teilnehmen. Ausgelöst wurde das Projekt durch Sabine Wilds Einladung unter dem Motto "Alle Fehler korrigiert!". Besonders hervorzuheben ist Norbert Holicks Beitrag: ein Foto, das ein mit durchsichtigem Klebeband repariertes Rücklicht eines Mini zeigt – eine humorvolle Reflexion über den Spannungsbogen zwischen Pragmatismus und Gesetzestreue.

Beide Ausstellungen bieten einen faszinierenden Einblick in die Fotokunst: Während "Unseen" in der Galerie Crone noch bis zum 18. November 2023 zu sehen ist, zeigen sie das Schaffen eines Fotografen, der seine Zeit prägte, und laden dazu ein, den Geist seiner Motive neu zu entdecken.