Europas Sozialpolitik wackelt: Warum junge Menschen die Hoffnung verlieren könnten

Admin User
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Ein Tisch mit vielen Büchern darauf, ein Banner mit Text in der Nähe und eine Wand mit einigen Büchern darunter.

Europas Sozialpolitik wackelt: Warum junge Menschen die Hoffnung verlieren könnten

Die Zukunft der jungen Generation in Europa und der Ausgleich der Sozialpolitik stehen auf dem Spiel – das warnt Johann Janssen vom Niedersächsischen Jugendring. Er betont, dass Kürzungen beim Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) das Vertrauen junger Menschen in die europäische Idee untergraben könnten. Unterdessen hat der Runde Tisch "Soziales Europa" die Vorschläge der Europäischen Kommission für den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2028–2034 bewertet und äußert Besorgnis über mögliche Rückgänge bei den Mitteln für Kohäsion und Sozialpolitik.

Der Kommissionsentwurf sieht eine Umstrukturierung der EU-Fördergelder vor: Künftig sollen die Mittel über nationale Partnerschaftspläne verteilt werden, während die Mittel für den ESF+ gekürzt werden. Der Runde Tisch, ein Bündnis für ein sozial gerechtes Europa, warnt vor diesen Einschnitten und betont die Bedeutung einer ausgewogenen EU-Förderpolitik. Gefordert werden der Erhalt bewährter Beteiligungsstrukturen auf regionaler Ebene sowie eine Stärkung der sozialen Dimension der EU-Förderung.

Kerstin Tack, Vorsitzende der LAG der Freien Wohlfahrtspflege, plädiert für eine spürbare Vereinfachung der Strukturen, eine stärkere Praxisorientierung und eine angemessene finanzielle Ausstattung des ESF+, um soziale Herausforderungen vor Ort wirksam zu bewältigen. Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen, unterstützt diese Forderungen und hebt die Bedeutung von Kohäsion, Ausgleich und sozialer Innovation in der EU hervor. Auch Europasministerin Melanie Walter meldet sich zu Wort und fordert eine starke Einbindung der Länder sowie gezielte Investitionen in ein soziales Europa.

Die Zukunft der europäischen Sozialpolitik und das Vertrauen der Jugend hängen im Ungleichgewicht. Akteure wie der Runde Tisch "Soziales Europa" appellieren an die Europäische Kommission, Kohäsion und soziale Gerechtigkeit zu priorisieren, regionale Beteiligungsstrukturen zu erhalten und den ESF+ ausreichend auszustatten. Gefordert wird eine ausgewogene, sozial innovative EU-Förderpolitik, die soziale Herausforderungen vor Ort effektiv angeht.