Nächtliches Mähroboter-Verbot in Niedersachsen: Politik zögert, Igel sterben weiter

Admin User
2 Min.
Mehrere orangen Traktoren auf einem Rasen mit Gras am Boden, grüne, blaue und weiße Schirmzelte, Bäume, Gebäude und Fahrzeuge im Hintergrund und zwei Männer auf der rechten Seite unter einem klaren Himmel.

Nächtliches Mähroboter-Verbot in Niedersachsen: Politik zögert, Igel sterben weiter

Öffentliche Anhörung im niedersächsischen Landtag debattiert nächtliches Verbot für Mähroboter

In einer öffentlichen Anhörung des niedersächsischen Landtags wurde eine Petition erörtert, die ein nächtliches Verbot für Mähroboter fordert. Ziel des Vorstoßes ist es, nachtaktive Tiere wie Igel zu schützen, die weiterhin unter den Klingen der Geräte sterben – bedingt durch unzureichende Vorschriften. Über 6.600 Menschen haben die Petition unterzeichnet und drängen auf schnelles Handeln.

Während der Sitzung am Donnerstag sprachen sich die Grünen und die SPD grundsätzlich für das Verbot aus. Die CDU lehnte den Vorschlag jedoch ab. Trotz breiter Unterstützung aus einigen Fraktionen kam es zu keiner verbindlichen Entscheidung.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Niedersachsen, der Initiator der Petition, kritisierte den Stillstand scharf. Die Organisation warnte vor einem "gefährlichen Verantwortungsvakuum", da sich Landes-, Bundes- und EU-Behörden gegenseitig die Zuständigkeit zuschöben. Zudem betonte der NABU, dass Hersteller weder zuverlässige Tiererkennungstechnologien entwickelt hätten noch bereit seien, freiwillige Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen.

Angesichts der politischen Untätigkeit setzt der NABU nun auf Aufklärung. Die Organisation ruft Gartenbesitzer und Kommunen dazu auf, sicherere Praktiken anzuwenden. Gleichzeitig fordert sie bundesweite Regelungen. An Umweltminister Christian Meyer (Grüne) appelliert der NABU, das Thema auf der nächsten Umweltministerkonferenz auf die Agenda zu setzen. Als kurzfristige Lösung schlägt der Verband vor, Gemeinden zu verpflichten, lokale Vorschriften durchzusetzen.

Obwohl die Petition mit über 6.600 Unterschriften auf breite Resonanz stößt, blieben konkrete politische Maßnahmen bisher aus. Solange es weder einheitliche Regularien noch technische Lösungen gibt, werden Mähroboter voraussichtlich weiter eine Gefahr für Wildtiere darstellen. Der NABU setzt seine Kampagne für Aufklärung und rechtliche Reformen fort – während die Behörden zögern.