Niedersachsens Apotheker drohen mit Pleitewelle wegen gebrochener Wahlversprechen

Admin User
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Eine Apotheke mit einem Fahrzeug davor und einem Gebäude in der linken Ecke.

Niedersachsens Apotheker drohen mit Pleitewelle wegen gebrochener Wahlversprechen

Apotheker in Niedersachsen werfen der Koalitionsregierung vor, ihr Wahlversprechen zur finanziellen Unterstützung der Apotheken gebrochen zu haben. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil warnte der Apothekerverband vor schweren Folgen, falls die geplanten Reformen die seit langem bestehenden Finanzierungsprobleme nicht lösen. Im Mittelpunkt des Streits steht eine fest zugesagte, aber nie umgesetzte Erhöhung der Pauschalgebühr, die viele Apotheken in die Bredouille bringt, die steigenden Kosten zu decken.

Der Niedersächsische Apothekerverband verschickte den Brief, nachdem der jüngste Reformvorschlag der Regierung hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Die Pauschale für die Abgabe von Rezepten – seit 2013 unverändert – habe durch die Inflation heute nur noch den gleichen realen Wert wie im Jahr 2004, argumentieren die Apotheker. Obwohl die Ausgaben für Apotheken nur einen geringen Teil der Haushalte der Krankenkassen ausmachen, führe die finanzielle Belastung zunehmend zu Schließungen und gefährde die lokale Arzneimittelversorgung, so der Verband.

Mit dem Schreiben setzt der Verband die Koalition unter Druck, ihr Versprechen einzulösen – andernfalls drohten weitere Apothekenpleiten und ein öffentlicher Aufschrei. Ohne eine Anpassung der Gebühren werde die Reform ihr Ziel verfehlen, die Zukunft der lokalen Gesundheitsversorgung zu sichern, heißt es in dem Brief. Eine Reaktion der Regierung auf die Forderungen steht bisher aus.