Unklare Rolle: Soll Deutschland Truppen für die Ukraine entsenden?

Deutsche Beteiligung an der Ukraine-Kraft bleibt unklar - Unklare Rolle: Soll Deutschland Truppen für die Ukraine entsenden?
Deutsche Beteiligung an Ukraine-Truppe bleibt ungewiss
Deutsche Beteiligung an Ukraine-Truppe bleibt ungewiss
- Dezember 2025, 16:38 Uhr
Europäische Spitzenpolitiker haben die Aufstellung einer multinationalen Truppe vorgeschlagen, um einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine abzusichern. Der in einer gemeinsamen Erklärung skizzierte Plan sieht eine unter europäischer Führung stehende Mission vor, die ukrainische Truppen unterstützen sowie Luft- und Seegebiete schützen soll. Doch welche Rolle Deutschland in einer solchen Streitmacht spielen würde, bleibt unklar – Schlüsselakteure zeigen sich zurückhaltend.
Die Idee entstand nach einer Einigung von Bundeskanzler Friedrich Merz und anderen europäischen Staatschefs auf eine gemeinsame Erklärung. Das Dokument enthält Zusagen, die Ukraine im Falle eines Friedensabkommens zu unterstützen, darunter die Aufrechterhaltung einer 800.000 Mann starken ukrainischen Armee sowie langfristige Sicherheitshilfen. Großbritannien und Frankreich haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, sich an der Truppe zu beteiligen – Deutschlands Haltung ist dagegen noch vage.
Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete den Vorschlag zwar als "grundsätzlich sinnvoll", räumte aber ein, dass viele Fragen noch offen seien. Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag betonte unterdessen, eine Entsendung von Friedenssoldaten stehe derzeit "nicht aktiv zur Debatte". SPD-Fraktionschef Matthias Miersch schloss eine deutsche Beteiligung nicht aus, machte eine Entscheidung jedoch von der konkreten Ausgestaltung der Mission abhängig.
Die USA hatten sich zunächst nicht zu dem Plan geäußert und eine Teilnahme an einer solchen Truppe zuvor ausgeschlossen. Bis zum Sommer signalisierte Washington jedoch, Verbündete notfalls durch Luftangriffe unterstützen zu wollen. Russland lehnte die Stationierung ausländischer Truppen zur Überwachung eines Waffenstillstands indes kategorisch ab.
Innerhalb Deutschlands hat die Bundesregierung bisher keine Truppenentsendung für eine mögliche Mission angekündigt. Die aktuelle Unterstützung konzentriert sich auf Sicherheitsgarantien wie die Modernisierung der Luftabwehr, militärische Ausbildung und Rüstungskooperationen. Die offizielle Linie besagt, dass über Einsatzoptionen erst nach einem Waffenstillstand entschieden würde – und selbst dann nur mit Zustimmung des Bundestags. Einzelne Politiker wie der CDU-Abgeordnete Thomas Röwekamp forderten zwar eine deutsche Beteiligung an einer multinationalen Mission, doch handelt es sich dabei um persönliche Positionen, nicht um Regierungslinie.
Jeder deutsche Beitrag zu einer Friedensmission müsste vom Parlament abgesegnet werden, weshalb die Haltung von CDU/CSU und SPD-Fraktion entscheidend wäre. Vorerst setzt Berlin auf nicht-kämpferische Unterstützung für die Ukraine und hält sich bei Truppenentsendungen zurück. Die Debatte zeigt jedoch, welche schwierigen Entscheidungen anstehen, sollte es jemals zu einem Waffenstillstand kommen.

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