Wie ein ehemaliger NSDAP-Mann die *Nordwest-Zeitung* mitgründete – und warum Madsack sie 2026 übernimmt

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Zeitungsvorderseite mit mehreren Anzeigen und Schlagzeilen.

Wie ein ehemaliger NSDAP-Mann die *Nordwest-Zeitung* mitgründete – und warum Madsack sie 2026 übernimmt

Die Nordwest Mediengruppe, zu der die in Oldenburg ansässige Nordwest-Zeitung (NWZ) gehört, wird Anfang 2026 vom Madsack-Medienkonzern übernommen. Damit endet eine jahrzehntelange Familienherrschaft unter den Familien Köser und von Bothmer. Die Wurzeln der Zeitung reichen jedoch auf eine umstrittene Persönlichkeit zurück: Fritz Bock, ein ehemaliges NSDAP-Mitglied, das 1946 an der Gründung der NWZ beteiligt war.

Noch vor dem Krieg arbeitete Bock als Geschäftsführer der Oldenburger Nachrichten, einer Zeitung, die sich in den 1930er-Jahren der nationalsozialistischen Ideologie anpasste. Unter seiner Führung verbreitete das Blatt antisemitische Propaganda und unterstützte die Hinrichtung von Juden, "Verrätern" und sogenannten "Volksschädlingen". 1940 trat Bock offiziell der NSDAP bei – unter der Mitgliedsnummer 7.513.982.

Nach Kriegsende kooperierte Bock mit den britischen Besatzungsbehörden. 1946 erhielt er gemeinsam mit dem Journalisten Joachim Pabst die Lizenz zur Gründung der Nordwest-Zeitung. Pabst, der die Militärregierung in Fragen der kulturellen Entnazifizierung beriet, dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Bock – trotz seiner NS-Vergangenheit – die Chance erhielt, ein neues Medium aufzubauen. Die NWZ nutzte zunächst die Räume von Bocks ehemaliger Wirkungstätte, den Oldenburger Nachrichten, bevor sie die Zeitung später übernahm und deren Namen in ihren Titel integrierte. Behauptungen, Bock habe während der NS-Zeit Juden gerettet, sind bis heute unbelegt – die NWZ selbst hat dafür keine Nachweise vorgelegt. Seine Rolle bei der Gründung der Zeitung markiert den Übergang von einer NS-konformen Berichterstattung zur Nachkriegspresse unter britischer Aufsicht.

Die Übernahme durch Madsack im Jahr 2026 beendet ein Kapitel der NWZ, die seit Generationen in Familienhand war. Ihre frühe Geschichte, geprägt von Fritz Bocks NS-Vergangenheit und seiner britischen Rückendeckung nach 1945, spiegelt die komplexe Medienlandschaft des Nachkriegsdeutschlands wider. Mit dem Deal wird die NWZ in einen der größten Medienkonzerne des Landes eingegliedert.

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