Gesundheitsminister warnt vor Medikamenten-Hamsterei trotz stabiler Versorgung

Gesundheitsminister warnt vor Medikamenten-Hamsterei trotz stabiler Versorgung
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi hat sich gegen Aufrufe ausgesprochen, Medikamente zu hamstern. Er warnte, dass durch Panikkäufe die Versorgungslage für andere Patientinnen und Patienten zusätzlich verschärft werden könnte. Trotz vereinzelter Lieferengpässe bei der Online Apotheke bleibe die Gesamtlage stabil – lediglich 1,1 Prozent aller Arzneimittel seien derzeit betroffen.
Philippi nahm Stellung zu den gelegentlichen Versorgungsproblemen und betonte, dass es sich meist um vorübergehende Verzögerungen und nicht um vollständige Lieferausfälle handele. So seien etwa Fiebersäfte für Kinder aktuell ausreichend verfügbar. Als eine der Hauptursachen für die wiederkehrenden Engpässe nannte der Minister die Verlagerung der Pharmaproduktion in Länder wie China und Indien.
Um die Situation zu entschärfen, skizzierte Philippi mehrere Maßnahmen. Dazu zählen höhere Vergütungen für Kinderarzneimittel, ein neues Frühwarnsystem beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie erleichterte Austauschmöglichkeiten bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Zudem forderte er eine diversifiziertere Lieferkette, um die Abhängigkeit von wenigen Herstellern zu verringern.
Auch gesetzliche Schritte werden in Betracht gezogen. So werden unter anderem das Arzneimittel-Lieferengpassvermeidungs- und -verbesserungsgesetz sowie eine nationale Pharma-Strategie diskutiert. Philippi machte deutlich, dass das Hortung von Medikamenten das System nur unnötig belasten würde.
Die aktuellen Zahlen zeigen 569 gemeldete Lieferstörungen – ein geringer Anteil am Gesamtmarkt. Philippis Pläne zielen darauf ab, künftige Engpässe zu verhindern und gleichzeitig einen fairen Zugang für alle Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Die Reaktion der Regierung kombiniert dabei kurzfristige Lösungen mit langfristiger Stabilisierung der Arzneimittelversorgung.

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