Mainz trauert um prägende Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Kultur

Mainz trauert um prägende Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Kultur

In den letzten Monaten sind mehrere prägende Persönlichkeiten aus Mainz und Rheinland-Pfalz verstorben. Ihr Wirken umfasste Politik, Sport, Kultur und soziales Engagement und hinterlässt in der Region eine nachhaltige Spur. Unter den Verstorbenen waren ein ehemaliger Ministerpräsident, ein beliebter Fußballspieler sowie langjährige Kulturverantwortliche, deren Arbeit lokale Traditionen und Institutionen geprägt hat. In der Politik verlor die Region mit Bernhard Vogel eine Schlüsselfigur der deutschen Politik. Der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz starb im Alter von 92 Jahren. Zwölf Jahre lang führte er das Land und hält mit insgesamt 23 Amtsjahren den Rekord für die längste kumulierte Amtszeit unter allen Ministerpräsidenten. Auch Herbert Mertin, Justizminister des Landes und FDP-Mitglied, verstarb mit 66 Jahren nach seiner Amtszeit seit 2016. Ein weiterer plötzlicher Verlust war Michael Simon, ein bekannter SPD-Politiker, der Ende Dezember 2025 unerwartet starb. Im Sport trauert man um Holger Bernhardt, den ehemaligen Torhüter des 1. FSV Mainz 05, der bei einem Verkehrsunfall in Basel mit nur 52 Jahren ums Leben kam. Zwischen 1996 und 2000 stand er für den Verein im Tor. Die Kulturszene verlor mehrere prägende Persönlichkeiten. Elisabeth Klöver, Leiterin des MCV Hofballetts, starb mit 85 Jahren nach Jahrzehnten, in denen sie die Mainzer Karnevalstraditionen mitgestaltete. Dieter Wenger, der langjährige Chef-Wagengestalter des Mainzer Karnevalsvereins, verstarb mit 84 Jahren. Seine aufwendigen Umzugswagen prägten über 60 Jahre lang den Rosenmontagszug. Ulf Glasenhardt, Veranstaltungskoordinator im Kulturclub Schon Schön, starb unerwartet – er war erst 2022 zum Team gestoßen. Auch im Gesundheitswesen und in der Sozialarbeit hinterlassen Verstorbene Lücken. Dr. Thomas Flohr, Onkologe im Hämatologisch-Onkologischen Medizinischen Versorgungszentrum Mainz, starb mit nur 57 Jahren. Seine Arbeit gab vielen Krebspatienten Hoffnung. Marita Boos-Waidosch, die von 1993 bis 2018 als Behindertenbeauftragte der Stadt Mainz für Barrierefreiheit und Inklusion kämpfte, verstarb nach Jahrzehnten des Engagements. Die Medien- und Kunstszene nimmt Abschied von Ekkehardt Gahntz, der über 25 Jahre lang als Journalist beim ZDF die Programmgestaltung des Senders prägte. Er starb im Alter von 79 Jahren. Ebenfalls verstorben ist Barbara Rupp, die von 1983 bis 2008 den Förderverein des Mainzer Unterhaus leitete und damit das kulturelle Leben der Stadt mitgestaltete. Die Todesfälle markieren das Ende ganzer Epochen in Politik, Sport, Gesundheitswesen und Kultur. Ob in der Regierung, auf dem Fußballplatz oder hinter den Kulissen des Karnevals – ihr Wirken hat Mainz und Rheinland-Pfalz über Generationen hinweg geprägt. In den kommenden Wochen sind Gedenkveranstaltungen und Würdigungen geplant, während die Region ihr Erbe reflektiert.