Hamburgs Wirtschaft in der Krise: Handelskammer-Präsident warnt vor Abschwung und Hafennotstand
Präsident der Handelskammer: Reformversprechen nicht eingelöst - Hamburgs Wirtschaft in der Krise: Handelskammer-Präsident warnt vor Abschwung und Hafennotstand
Norbert Aust, Präsident der Handelskammer Hamburg, hat vor einer drohenden Wirtschaftskrise in Deutschland gewarnt. Bei einer kürzlichen Veranstaltung betonte er, dass der Abschwung die Hamburger Unternehmen besonders hart trifft. Seine Äußerungen waren verbunden mit dem Appell, die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft zu intensivieren, um das Wachstum wiederzubeleben.
Aust kritisierte die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung als unzureichend, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Er forderte, den mit 500 Milliarden Euro schuldenfinanzierten Sonderfonds ausschließlich für Investitionen und nicht für allgemeine Ausgaben zu verwenden. Auch die jüngsten Handelsgespräche mit den USA bereiten ihm Sorgen: Aust zufolge habe Europa in den Verhandlungen das Nachsehen gehabt.
Ein zentraler Punkt seiner Warnungen galt dem Hamburger Hafen. Aust wies auf die Gefahr hin, im Wettbewerb mit anderen Häfen weiter zurückzufallen, und plädierte für mutigere Flächenpolitik sowie eine stärkere Automatisierung, um den Niedergang aufzuhalten. Er rief die lokalen Verantwortungsträger auf, enger mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten, um die Zukunft des Hafens zu sichern. Trotz des Abschwungs zeigt sich Hamburgs Wirtschaft widerstandsfähig: Ein stabiles politisches Klima und eine starke lokale Wirtschaftsstruktur bieten gewissen Schutz. Dennoch erwartet nur jedes fünfte Unternehmen in der Stadt eine baldige Besserung der Lage.
Bemühungen zur Modernisierung des Hafens sind bereits im Gange. Das mit 2,28 Millionen Euro vom Bund geförderte Projekt PortConnect AI soll ab 2026 mithilfe künstlicher Intelligenz den Personalbedarf vorhersagen und die Effizienz steigern. Beteiligt sind unter anderem die GHB, die HHLA, Eurogate und das Fraunhofer-Zentrum für Maritime Logistik. Parallel dazu führen die Hamburger Hafenbehörde (HPA) und die HHLA intelligente Lösungen ein, um Sicherheit, Effizienz und wirtschaftliche Leistung zu verbessern. Die GHB unterstützt zudem Hafenbetreiber mit Fachkräften, um die globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Austs Warnungen unterstreichen den Druck auf Hamburgs Wirtschaft – insbesondere auf den lebenswichtigen Hafensektor. Die geplanten KI-gestützten Aufrüstungen und die engere Zusammenarbeit zwischen Regierung und Industrie sollen die Position der Stadt stärken. Doch da nur wenige Unternehmen mit einer schnellen Erholung rechnen, bleibt der Weg nach vorn ungewiss.
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