Revolutionärer Rentenplan: Soll Pflegearbeit von Frauen endlich zählen?

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Ein Plakat mit Bildern von Frauen und begleitendem Text.

Minister: Achten Sie auf die Pflegearbeit von Frauen im Ruhestand - Revolutionärer Rentenplan: Soll Pflegearbeit von Frauen endlich zählen?

Minister: Pflegearbeit von Frauen in der Rente anerkennen

Minister: Pflegearbeit von Frauen in der Rente anerkennen

Minister: Pflegearbeit von Frauen in der Rente anerkennen

  1. Dezember 2025

Ein neuer Vorschlag könnte die Art und Weise verändern, wie Deutsche Anspruch auf eine gesetzliche Rente 2026 erwerben. Am 12. Juni 2024 schlug der Ökonom Jens Südekum vor, den Fokus von der Altersgrenze auf die Beitragsjahre zu verlagern. Seine Idee wurde während einer Anhörung vor dem Ausschuss für Arbeit und Soziales im Berliner Bundestag präsentiert.

Der Plan stößt bei Politikern auf gemischte Reaktionen – manche bezeichnen ihn als sinnvolle Reform, andere zeigen sich zurückhaltend angesichts der möglichen Folgen.

Südekum argumentiert, das aktuelle Rentensystem berücksichtige nicht die ungleiche Belastung durch unbezahlte Pflegearbeit, die überwiegend von Frauen geleistet werde. Im Durchschnitt erhalten Frauen monatlich 500 Euro weniger Rente als Männer. Sein Vorschlag zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem die Anspruchsberechtigung stärker an die Beitragsjahre als an ein festes Renteneintrittsalter geknüpft wird.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nannte die Idee "auf jeden Fall überlegenswert". Allerdings vermied er eine uneingeschränkte Unterstützung und betonte, dass mögliche Änderungen Teil einer umfassenderen Rentenreform 2026 sein müssten. Bundesarbeitsministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete den Vorschlag hingegen als "grundsätzlich tragfähig".

Kritiker hingegen hinterfragen, ob ein einheitliches Renteneintrittsalter für alle Berufe geeignet ist. Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD) lehnte einen pauschalen Ansatz ab und verwies auf die stark unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Jobs. Er nannte etwa Stahlarbeiter und überlastete Pflegekräfte als Beispiele für Beschäftigte, die es schwer hätten, bis 68 in Vollzeit weiterzuarbeiten. Philippi forderte zudem stärkere Maßnahmen zum Arbeitsschutz, um Menschen in körperlich belastenden Berufen zu entlasten.

Die Debatte findet vor dem Hintergrund einer alternden Belegschaft und der Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Rentensystems 2026 statt. Südekums Modell würde es Arbeitnehmern in anstrengenden Berufen ermöglichen, früher in Rente zu gehen, sofern sie genug Beitragsjahre vorweisen können, während Beschäftigte in weniger belastenden Tätigkeiten länger arbeiten könnten, wenn sie dies wünschen.

Die Diskussion über die Rentenreform 2026 wird voraussichtlich weitergehen, wobei Südekums Vorschlag eine neue Perspektive in die Debatte einbringt. Sollte die Reform umgesetzt werden, könnte sie die Rentenvorschriften für Millionen Arbeitnehmer grundlegend verändern. Bisher sind sich die Politiker jedoch uneinig, wie sich Fairness, Nachhaltigkeit und die Realitäten verschiedener Berufe am besten in Einklang bringen lassen.