Deutschlands Atomausstieg: Ein historischer Schritt mit ungewisser Energiezukunft

Admin User
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Ein Zugmotor auf Schienen mit Strommasten, Kabeln, Bäumen, Pflanzen und Wolken am Himmel.

Deutschlands Atomausstieg: Ein historischer Schritt mit ungewisser Energiezukunft

Der lange Weg zum deutschen Atomausstieg

Ankündigung Deutschland hat im April nach Jahren des Ringens seine letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet. Zwar haben Wind- und Solarenergie im Laufe der Zeit an Bedeutung gewonnen, doch das Land ist nach wie vor stark von Kohle und Gas abhängig. Der Atomausstieg könnte nun das Risiko bergen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sogar noch zu verstärken.

Veröffentlichungsdatum 4. Mai 2023, 10:00 Uhr MESZ

Schlagwörter Umwelt, Klima, erneuerbare Energien, Klimawandel, Wissenschaft, Energie, Umweltforschung, Finanzen

Artikeltext Im April 2023 hat Deutschland seine letzten drei Atomkraftwerke vom Netz genommen – ein historischer Schritt, der das Ende der Atomenergie-Nutzung im Land besiegelt. Die Entscheidung war das Ergebnis jahrzehntelanger politischer Debatten und wechselnder Kurskorrekturen. Ursprünglich 1998 beschlossen, wurde der Ausstiegsplan mehrfach verschoben und zeitweise sogar rückgängig gemacht. Damit ist Deutschland nach Italien die zweite große Volkswirtschaft, die vollständig auf Atomstrom verzichtet.

Die Wurzeln der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung reichen bis in die frühen 1980er-Jahre zurück, als die Spannungen des Kalten Krieges die Angst vor einem Atomkrieg schürten. Die Katastrophe von Tschernobyl 1986 verstärkte die Ablehnung der Atomtechnologie und trennte die Debatte um Energieerzeugung von der um militärische Konflikte. Die Proteste prägten maßgeblich die Gründung der Grünen 1980, die später zu einer zentralen politischen Kraft wurden.

Mit der Abschaltung der letzten Meiler wird Deutschland noch stärker von Kohle, Gas und Stromimporten aus Europa abhängig. Der Wandel ist mit hohen Kosten verbunden – jährlich fließen Milliarden in die Bewältigung der Energiewende. Wie sich dieser Schritt langfristig auf die Energieversorgungssicherheit auswirken wird, bleibt abzuwarten.