Keine Verkehrsverlagerung ohne Enteignung

Admin User
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Ein schwarzer Nissan-Sportwagen steht vor Cartoon-Postern, mit einer kleinen Inschrift am unteren Bildrand.

Keine Verkehrsverlagerung ohne Enteignung

Ein neues Buch fordert einen radikalen Wandel in der Arbeitsweise von Volkswagen. Unter dem Titel „Nehmen wir das Leben wieder in die eigene Hand: Eine Einladung zum Kampf für ein gutes Leben für alle“ plädieren die Autor:innen dafür, VWs Autofabriken zu Produzenten von Straßenbahnen und Bussen umzubauen. Die Verfasser:innen – darunter Aktivist:innen und Beschäftigte – halten diesen Schritt für essenziell, um eine gerechtere und ökologischere Zukunft zu gestalten.

Geschrieben wurde das Buch von Tobi Rosswog, Thorsten Donnermeier und Katja Diehl, mit Sahra Wagenknecht und Wolfgang Müller als prägende Mitwirkende. 2025 im S. Fischer Verlag erschienen, untersucht es, wie Volkswagen sich von der Produktion privater Pkw hin zu Lösungen für den öffentlichen Verkehr entwickeln könnte. Die Autor:innen kritisieren E-Autos als „falsche Lösung“ und fordern stattdessen eine demokratische Umgestaltung des Konzerns.

Rosswog und weitere Aktivist:innen machten sich in Wolfsburg, der VW-Firmenstadt, für einen Bruch mit der Autabhängigkeit stark. Sie gründeten die Initiative „VW steht für VerkehrsWende“ und suchten das Gespräch mit Beschäftigten, um Unterstützung zu gewinnen. Donnermeier, langjähriger VW-Mitarbeiter, verweist auf die Herausforderungen eines Lebens ohne Auto in ländlichen Regionen, wo öffentlicher Nahverkehr oft kaum existiert. Das Buch verknüpft den Kampf um Verkehrspolitik zudem mit weiteren gesellschaftlichen Kämpfen, darunter dem Antifaschismus. Es dokumentiert, wie sich Autarbeiter:innen und Aktivist:innen zusammenschlossen, um eine sozial-ökologische Transformation einzufordern. Ihre Vision umfasst auch eine Neudefinition der Lohnarbeit, um die Industrie im Sinne des Gemeinwohls umzugestalten.

Die Autor:innen präsentieren ihre Forderungen als Herausforderung und Chance zugleich. Sie argumentieren, dass eine Demokratisierung von Volkswagen den Weg ebnen könnte, um in den Fabriken stattdessen Busse und Züge zu bauen. Das Buch endet mit einem Aufruf zum Handeln und ermutigt die Leser:innen, sich für ein Verkehrssystem einzusetzen, das allen dient.