Insolvenzverwalter von Meyer-Werft kämpfen mit 'Papierkram-Chaos'

Insolvenzverwalter von Meyer-Werft kämpfen mit 'Papierkram-Chaos' - Insolvenzverwalter von Meyer-Werft kämpfen mit 'Papierkram-Chaos'
Die Meyer Werft, einer der größten deutschen Schiffbauer, steht nach Jahren finanzieller Schwierigkeiten vor der Insolvenz. Die Krise hat eine staatlich gestützte Rettungsaktion ausgelöst, bei der sowohl Bund als auch Landesbehörden eingreifen, um das Unternehmen zu stabilisieren. Ein umfassender Restrukturierungsplan soll nun die Betriebsabläufe modernisieren und die Zukunft des Unternehmens sichern.
Jahre lang hatte die Meyer Werft kostspielige, unrentable Aufträge angenommen. Projekte wie der manuelle Bau von Offshore-Plattformen und Marine-Tankern in Rostock zehrten die Ressourcen auf. Selbst während der Erprobungsfahrten blieben Mitarbeiter an Bord, um unter Zeitdruck letzte Korrekturen vorzunehmen.
Bis vor kurzem setzte das Unternehmen auf veraltete Methoden. Beschwerden über Lieferantenprobleme wurden noch auf gelben Zetteln festgehalten, und eine Kultur des „Aktenchaos“ bremste die Arbeitsabläufe aus. Die Restrukturierer haben diese Ineffizienzen inzwischen als zentrale Hindernisse identifiziert.
Das Überleben des Unternehmens hängt nun von einer Kapitalhilfe in Höhe von 400 Millionen Euro ab, die je zur Hälfte vom Bund und vom Land Niedersachsen bereitgestellt wird. Beide halten jeweils 40 Prozent der Anteile, zusätzlich wurde eine Kreditlinie von bis zu 2,6 Milliarden Euro garantiert. Der Umstrukturierungsprozess ist derzeit zu 30 bis 40 Prozent abgeschlossen, wobei die Digitalisierung der Finanzprozesse bis Mitte 2027 oberste Priorität hat.
Trotz der Probleme hat die Meyer Werft bedeutende Aufträge sichern können. Die Disney Cruise Line bleibt ein wichtiger Kunde mit Bestellungen für mindestens sechs Schiffe – darunter die Disney Treasure (2024) und die Disney Destiny (2025) – sowie Optionen für vier weitere, die Milliarden wert sind. Ein weiterer Deal mit MSC Cruises, der potenziell bis zu 10 Milliarden Euro bringen könnte, umfasst Optionen für zwei zusätzliche Schiffe bis 2035.
Das Rettungspaket und die Restrukturierung sollen die Wende für die Meyer Werft einleiten. Die neuen Aufträge von Disney und MSC Cruises bieten eine finanzielle Lebensader, doch die Modernisierung der Betriebsabläufe bleibt entscheidend. Ob es dem Unternehmen gelingt, sich von der Insolvenz zu erholen und wieder Stabilität zu gewinnen, hängt davon ab, wie gut es sich anpassen kann.

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